Dillenburg-Niederscheld. Das neue Jahr hat für das THW Dillenburg am ersten Tag mit dem ersten Einsatz begonnen. Für Polizei und Kampfmittelräumdienst musste die Fundstelle einer Weltkriegsbombe ausgeleuchtet werden.

Um 17.52 Uhr war die entspannte Nachmittagsruhe des Neujahrstages für einen Teil der Einsatzkräfte des THW Dillenburg vorbei. Die Leitstelle Lahn-Dill hatte auf Anforderung der Polizei eine Alarmierung ausgelöst. Zuvor war eine Fliegerbombe gefunden worden, die möglichst umgehend entschärft werden sollte.

Den Sprengkörper hatte ein „Schatzsucher“ entdeckt, der mit einem Metallsuchgerät durch die Pampa stampfte. Wenige Meter neben einem Waldweg stieß er auf die 250-Kilo-Bombe. Die Fundstelle befand sich im Lützelbachtal, das zum Dillenburger Stadtteil Niederscheld gehört. Die verständigte Polizei und der hinzugezogene Kampfmittelräumdienst benötigten eine Ausleuchtung der Fundstelle und des vorbeiführenden Waldweges. Aufgrund der beengten Verhältnisse arbeiteten die THW-Einsatzkräfte nicht mit Flutlichtmasten der Fahrzeuge, sondern bauten für die Dauer der Entschärfung auf die Einsatzfläche verteilt Stative, Leuchtkörper und mobile Stromerzeuger auf.

Die Bombengröße und der daraus berechnete Sicherheitsradius ergaben, dass sich im gefährdeten Gebiet keine Wohnbebauung befindet, so dass keine weiteren Hilfsorganisationen für Evakuierungsmaßnahmen benötigt wurden. Lediglich die in der Nähe vorbeiführende Autobahn A45 musste für eine Stunde zwischen Dillenburg und Herborn gesperrt werden, bis die Bombe erfolgreich entschärft war.

Da auch die THW-Helfer die Einsatzstelle verlassen mussten, unterstützen diese die Polizei bei der Absperrung der umliegenden Waldwege, konkret bei den Wegen, die vom Dillenburger Wohngebiet Hof Feldbach in das Lützelbachtal führen. Gegen 22.30 Uhr konnten alle Einsatzmaßnahmen aufgehoben werden. Vom THW waren 23 Helfer beteiligt, davon etwa die Hälfte als weitere Eingreifgruppe im THW-Stützpunkt.

Der Blindgänger lag in der Einflugschneise aus Richtung Westen, die die alliierten Streitkräfte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges für massive Luftangriffe nutzten. Ziele waren in unmittelbarer Nähe der jetzigen Fundstelle die Frankschen Eisenwerke und der benachbarte große Güterbahnhof Dillenburg.

 

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